55. Wir verbieten allgemein, dass ein Bruder einen Vogel mit einem anderen Vogel fängt29). Für einen Ordensbruder ziemt es sich nicht, sich dem Vergnügen hinzugeben, sondern er soll gern die Gebote Gottes hören, sich oft an den Gebeten beteiligen und jeden Tag Gott mit Thränen und Seufzern in seinen Gebeten die Sünde, die er gethan hat, bekennen. Ein Bruder soll vor allem nicht mit einem Menschen gehen, welcher einen Vogel mit einem anderen Vogel fängt. Da es sich für jeden Ordensbruder ziemt, einfältiglich und demütig, ohne Lachen und viel Worte, wohl aber vernünftig und ohne zu laut zu schreien, einherzugehen, befehlen wir ausdrücklich allen Brüdern, dass sie nicht mit Bogen oder mit Armbrüsten in den Wald gehen, um Tiere zu jagen, noch mit einem, der dies vorhat, er müsste ihn denn vor den treulosen Heiden schützen wollen. Auch dürft ihr nicht den Hunden nachgehen, noch schreien, noch schwatzen, noch das Pferd anspornen in der Absicht, Wild zu fangen. Vom Löwen.