48. Wir befehlen Euch auf Grund der Ermahnung Gottes, wie eine Pest zu fliehen: Neid, üble Nachrede, Scheelsucht und Verleumdung. Deshalb möge sich jeder sorgfältig hüten, dass er nicht in den Fehler verfällt, von dem der Apostel spricht, wenn er sagt: Ne sis criminator et susurro in populo, d.h.: sei kein Tadler und Verleumder im Volke Gottes 26). Sondern wenn der Bruder deutlich erkennt, dass sein Mitbruder gefehlt hat, so mag letzterer in ruhiger Weise und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass er Bruder ist, unter vier Augen privatim zurechtgewiesen werden; wenn der Betreffende dann nicht auf ihn hören will, mag ein anderer Bruder hinzugezogen werden; und wenn er sich aus allen beiden nichts macht, soll er ihm öffentlich vor dem ganzen Kapitel seine Fehler vorhalten. Ganz blind sind diejenigen, welche die anderen herabsetzen, und außerordendlich unheilvoll die, welche sich nicht davor hüten, Neid unter einander zu hegen; denn hierdurch werden sie in die alte Bosheit des Teufels verfallen. Keiner soll sich seiner Fehler rühmen.