401. Wenn nun der zurechtgewiesene Bruder weiß, dass das wahr ist, was ihm vorgeworfen wird, soll er es vor allen Brüdern zugeben; denn kein Bruder darf im Kapitel lügen. Wenn es aber Unwahrheit ist, was ihm zum Vorwurf gemacht wird, soll er also sprechen: "Lieber Bruder, ich bitte Gott, unsre Frau, euch und die Brüder um Verzeihung wegen dessen, was dieser mir vorwirft, - hierbei soll er auf die Knie fallen - ich erkläre indes, dass die Sache sich nicht so verhält." Oder er kann sagen: "Lieber Herr, Gott möge verhüten, dass ich jemals so etwas tun sollte." Oder: "Mein Herr, die Sache ist anders." Sodann soll er den Hergang deutlich auseinandersetzen; denn lügen darf er nicht, wie oben bemerkt ist, weder aus Schamhaftigkeit noch aus Furcht vor dem Ordensgericht.